Kuching ist meine einzige Destination in Sarawak und bietet vor allem kulturellen Einblick in den Vielvoelkerstaat. Neben dem ueblichen Mix von Malaien, Chinesen und Indern kommen hier noch eine unglaubliche Anzahl Volksstaemme hinzu. Diese stammen aus dem Dschungel, sind teilweise Nomaden oder leben in sogenannten Langhaeusern, wo eine ganze Grossfamilie unter einem Dach wohnt. Wegen diesen Staemmen wird Sarawak auch das Land der Kopfjaeger genannt - denn frueher musste jedes maennliche Familienmitglied einen Kopf eines Feindes erbeuten, welcher dann ueber dem Eingang aufgehaengt wurde.
Gerade bei meiner Ankunft begann das jaehrlich stattfindende Rainforest World Music Festival statt - eine dreitaegige Veranstaltung, in der sich folkloristische Gruppen aus der ganzen Welt treffen und Konzerte veranstalten. Passenderweise fand dieses Happening im Cultural Village statt, eine Art malaysisches Ballenberg. Die Wohnhaeuser der verschiedenen Staemme sind dort nachgebaut und Angehoerige des Stammes leben dort auch und erklaeren den Touristen ihr Handwerk und ihre Leben. In dieser passenden Kulisse fanden also Workshops und ein Open-Air-Konzert statt, das ich mir natuerlich nicht entgehen liess. Es war echt speziell, all die verschiedenen Musikinstrumente und -stile zu erleben, die trotz unterschiedlicher Herkunft so viel Gemeinsamkeiten hatten. Am allermeisten beeindruckte mich jedoch eine Maori-Gruppe, welche ihre stimmungsvolle Musik mit Kriegern unterstuetzte (mitsamt Drohgebaerden und Zunge rausstrecken...)
Ein weiteres Highlight war der Besuch des Bako Nationalparks. Eine mehrstuendige und anstrengende Wanderung fuehrte mich innerhalb kuerzester Zeit durch Mangrovenwaelder, Dschungel und ueber Hochplateaus, auf dessen Stein keine Vegetation ueberlebte. Durch den hohen Eisengehalt im Stein ergeben sich wunderschoene Zeichnungen auf dem Felsen, zudem ist das ansonsten klare Wasser rostrot. Die Ebbe ermoeglichte auch einen Spaziergang durch den Mangrovensumpf, der bei Flut unter Wasser ist. Dort tummelten sich tausende Meeresbewohner wie Einsiedlerkrebse und Schlammspringer. Aufgrund der Gezeiten ergeben sich auch die bizarrsten Gesteinsformen.
Aber das groesst Highlight waren die vielen Nasenaffen, die ich entdeckte. Dutzende der seltenen und spannenden Tiere schwangen sich nur wenige Meter von mir entfernt durch die Baeume und machten sich ueber die Fruechte her. Voellig unbeeindruckt von meiner Praesenz futterten sie in aller Seelenruhe und schmissen unbekuemmert die Kerne runter (ich entkam ihnen manchmal nur knapp...).
Morgen geht's weiter nach Kuala Lumpur - und dann trete ich bald meine Heimreise an....